Konfluenz in Beziehungen – Selbstwahrnehmung als große Herausforderung

Zuletzt aktualisiert am 25. August 2022

Konfluenz in Beziehungen ist wie die Isolation kaum ideal für die Beziehungsgestaltung. Während Isolatoren oft in sich selbst zurück gezogen sind, streben Konfluentiker die Verschmelzung mit ihren Mitmenschen an. Dadurch sind auch sie selten oder nicht immer im Kontakt mit sich selbst.

In diesem Artikel erfährst Du, wie Du als Konfluentiker mehr Kontakt zu Dir selbst erreichen kannst und was Du als Konfluentiker vermeiden solltest.

Eigene Grenzen und Grenzen der Mitmenschen

Konfluent zu sein, bedeutet sehr im Außen zu sein. Konfluenz in Beziehungen bedeutet oft, sehr auf den Partner ausgerichtet. Die eigenen Grenzen merken sie eher zögerlich und trauen sich oft nicht, ihre eigenen Grenzen aufzuzeigen und durch zu setzen.

Bist Du im wesentlichen konfluent ausgerichtet, kümmerst Du Dich mehr um das Wohl und die Bedürfnisbefriedigung Deiner Mitmenschen, also wahrscheinlich auch Deines Partners, Deines Ehemannes oder Deiner Ehefrau.

Deine eigenen Gefühle, Deine Wünsche und Grenzen teilst Du Deinen Mitmenschen eher selten klar und deutlich mit. Du hoffst lieber, dass diese erkennen, wie es Dir geht und was Du Dir wünscht bzw. nicht wünscht.

Du möchtet Deinen Mitmenschen ungern zu nahe treten und ihnen keine Umstände machen.

Auf der anderen Seite gelingt es Dir nur selten, die Grenzsetzungen Deines Partners aufzunehmen und entsprechend zu respektieren.

Raus aus der Konfluenz in Beziehungen

Für mehr Kontakt in Deiner Beziehung bist Du also gefordert, Deine eigenen Grenzen wahrzunehmen, indem Du angenehme und unangenehme Gefühle für Dich anerkennst. Denn Kontakt können wir mit unseren Mitmenschen nur an unseren jeweiligen Grenzen herstellen.

Nur wenn Dein Partner merken kann, dass Du enttäuscht, begeistert, traurig oder ratlos bist, kann er oder sie Dich merken.

Du hast aufgrund frühkindlicher und kindlicher Erfahrungen (wahrscheinlich) gelernt, Dich um andere zu kümmern, mußtest vielleicht früh Verantwortung für Deine Mutter, Deinen Vater oder Deine Geschwister übernehmen. Nun als Erwachsener ist es ratsam, diese Haltung zu überprüfen und Dir zu erlauben, auch für Dich selbst da zu sein. Dazu könntest Du das Identitätsmodell nutzen und insbesondere Deine Säule Normen und Werte in den Blick nehmen.

Es kann also ratsam sein, mehr in Dich hineinzuhorchen und heraus zu bekommen, welche Gefühle Du erlebst. Gleichfalls solltest Du heraus bekommen, was Dir wichtig ist. Welche Wünsche hast Du und wie kannst Du diese Deinem Partner vermitteln? Grundlage wäre, Dir selbst Wünsche und Bedürfnisse zuzugestehen.

Dazu gehört auch, dass Du nicht die Verantwortung für die Lebensgestaltung Deines Partners oder Deiner Partnerin übernimmst. Traue ihm oder ihr zu, die eigenen Belange zu regeln, fordere dies gegebenfalls durch Botschaften auf der Appellebene oder Beziehungsebene ein!

Wenn Du darauf fokussiert bist, Deinem Partner oder Deiner Partnerin unangenehme Gefühle zu ersparen, dann bedenke, dass auch unanagenehme Gefühle unser Menschsein ausmachen und gleichfalls wichtige Hinweise liefern, auch für Deinen Partner.

Als Konfluentiker vermeiden

Als Konfluentiker neigst Du wahrscheinlich dazu, auch die Grenzen Deiner Mitmenschen, vor allem innerhalb Deiner Beziehung zu Deinem Parter oder Deiner Partnerin, weniger wahrzunehmen und zu akzeptieren. Eventuell versucht Du auch, Deinen Partner oder Deine Partnerin dazu zu bringen, die Dinge des Alltags auf Deine Weise zu erledigen.

Verwechsle dies nicht mit wahrem Kontakt in Deiner Beziehung! Kontakt erlebt ihr nicht, wenn ihr miteinander verschmelzt, sondern wenn ihr anhand Eurer Grenzen euren Gegenüber erkennen könnt.

Vermeide, Dich selbst aufzugeben, also nicht egoistisch zu sein! Nimm Dich nicht immer zurück, wenn Du und Dein Partner unterschiedliche Bedürfnisse habt! Aufgrund Deiner persönlichen Erfahrungen nimmst du eventuell an, dass dies Deine Beziehung gefährden könnte, doch das Gegenteil ist der Fall.

Konfluenz in Beziehungen

Konfluenz in Beziehungen kann hinderlich sein, wenn es um die Herstellung von Kontakt gehen soll. Konfluentiker neigen dazu, sich zu sehr auf den Partner auszurichten. Je mehr wir uns mit unseren Mitmenschen beschäftigen desto weniger können wir bei uns selbst bleiben. Die Folge kann mangelnder Kontakt in der Beziehung sein, denn Kontakt können wir nur an unseren Grenzen, die sich auch durch Gefühle zeigen, herstellen.

Spielt Konfluenz in Euren Beziehungen eine Rolle? Habt Ihr Euch mit Konfluenz schon beschäftigt? Schreibt in die Kommentare oder nutzt die Community bei Aufklärung tut Not.

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