Jugendliche und ihre Internetnutzung in der Corona Pandemie

Zuletzt aktualisiert am 25. August 2022

Jugendliche scheinen in der Corona Pandemie zunehmend die Kontrolle über ihre Internetnutzung zu verlieren. Ist das überraschend? Wie konnte das passieren? In einem Artikel auf Zeit Online geht aus einer Befragung hervor, dass Jugendliche besonders viel Zeit am Smartphone verbringen.

Manfred Spitzer wird hingegen aller Vernunft oft als Spinner abgetan. Doch in seinem Buch Die Smartphone-Epidemie warnt er vor den Gefahren und Auswirkungen, die allein durch den Besitz eines solchen Endgerätes entstehen können.

Im folgenden gehe ich auf den Artikel bei der Zeit und die Zahlen einer Statistik näher ein.

Kontakteinschränkung und digitaler Unterricht in der Corona Pandemie

Aufgrund der Corona Pandemie sind unter anderem Kontakteinschränkungen und digitaler Unterricht eingeführt worden. Der Artikel macht diese Kontaktbeschränkungen und den digitalen Unterricht als Ursache dafür aus, dass Jugendliche inzwischen 70,4 Stunden in der Woche online sind.

Dabei betrifft Jugendliche mit ihrer Internetnutzung in der Corona Pandemie nur zu einem Drittel die Schule, das Studium oder die Ausbildung. Es ist klar. Möchte ein Jugendlicher seine Schule, sein Studium oder seine Ausbildung nicht vernachlässigen, muss er oder sie in der Corona Pandemie nun mehr Zeit online sein.

Doch die Kontaktbeschränkungen werden ebenfalls irgendwie verantwortlich gemacht. Hier wird die Verantwortung der Eltern bei minderjährigen Jugendlichen oder ihre eigene Verantwortung irgendwie weggeschrieben.

Jugendliche und ihre Internetnutzung

Ich hatte einen sehr guten Grund, meine Artikelserie zu digitalen Medien zu starten. Nun ist nicht per se jede Internetnutzung in jedem Alter schädlich. Doch eines ist gewiss. Die Pandemie und die daraus entstehenden Veränderungen sind nicht verantwortlich dafür, dass Jugendliche viel im Netz sind.

Hätten sie keinen Internetzugang und kein Smartphone, könnten sie nicht ins Netz. Sie müßten sich etwas anderes für ihre Freizeitgestaltung in der Pandemie einfallen lassen. Und das würden sie auch.

Auch ohne Corona Pandemie waren Jugendliche im Schnitt im Jahre 2019 bereits 58 Stunden pro Woche mit der Internetnutzung beschäftigt. Unter den veränderten Bedingungen haben Jugendliche also 12 Stunden pro Woche, 1,7 Stunden pro Tag, mehr Zeit im INternet verbracht. Man könnte auf die Idee kommen, dass der Unterschied ausschließlich durch den didigtalen Unterricht erzeugt wurde.

Wenn man dem folgt, dann hat sich die Internetnutzung von Jugendlichen in ihrer Freizeit kaum verändert. Tatsächlich verbringen Jugendliche nur eine gute Stunde mehr ( 2019 2,5 Stunden, 2021 3,6 Stunden) für ihre Bildung oder Ausbildung im Internet.

Smartphone legt bei Internetnutzung zu?

Eines fällt in der angeblichen Statistik dann doch noch auf. Während Jugendliche das Smartphone 2019 36 Stunden pro Woche nutzten, sind es 2021 im Schnitt bereits 43,7 Stunden pro Woche. Doch die Nutzung kann in Teilen auch ohne das Internet stattgefunden haben.

Keine Differenzierung nach Alter oder Geschlecht

Jugendliche sind 14 Jahre und älter und minderjährig. Doch der Artikel differenziert nicht hinsichtlich Alter. Auch das Geschlecht spielt bei der Zusammenfassung keine Rolle.

Was ist die Befragung zur Internetnutzung durch Jugendliche in der Corona Pandemie wert?

Anders gefragt. Was soll sich aus der Befragung an Erkenntnissen ergeben? Jugendliche haben Zugriff auf Smartphone und Internet; also nutzen sie beides auch. Das Mehr an Stunden während der Corona Pandemie ist durch den Distanzunterricht eine logische Folge.

Der Artikel macht keine Aussage darüber, warum er geschrieben wurde. Die Internetnutzung durch Jugendliche wird weder kritisch hinterfragt noch als sinnvoll und richtig bewertet. Die Zahlen werden allerdings auch nicht durch einen Link zur Studie unterfüttert. Es bleibt also offen, um welche Studie es sich handelt.

Habt ihr eine Idee, welche Studie gemeint sein kann?

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