Problematischer Medienkonsum – Verdummung vorprogrammiert

Zuletzt aktualisiert am 30. August 2023

Problematischer Medienkonsum ist wahrscheinlicher geworden. Stimmt nicht? Obwohl ich dazu eine sehr klare Haltung habe, soll es in diesem Artikel um etwas anderes gehen.

Über Umwege bin ich auf eine Seite gestoßen, auf der problematischer Medienkonsum ‘problematisiert’ wird. Eines ist recht gewiss. Viele Kinder und Jugendliche verbringen (ziemlich) viel Zeit mit oder ‘in’ Medien. Obwohl sie auf einer Schweizer Internetseite zu finden ist, mag die Seite mir als Anlass dienen, mich dem Thema “Problematischer Medienkonsum” zuzuwenden. Denn sie verfolgt den Ansatz, Medienkompetenz zu fördern.

Verstecktes, anderes Thema und problematischer Medienkonsum

Den Anlass bietet mir eine bestimmte Aussage auf dieser Seite:

Hinter dem problematischen Medienkonsum steckt häufig ein anderes Thema.

https://www.jugendundmedien.ch/blog/detail/immer-oefter-online-wann-wirds-problematisch

Hierbei handelt es sich um eine Aussage, die gerne genommen wird. Sowohl Eltern als auch Fachleute wollen nur zu gerne etwas anderes als die Medien selbst als Ursache für den problematischen Medienkonsum von Kindern und Jugendlichen ausmachen.

Aber wie soll das auch anders sein? Inzwischen ist die Medienpädagogik eine wissenschaftliche Disziplin. Damit verbunden ist der Medienpädagoge in unserer Gesellschaft der Fachmann, wenn es um Medien geht. Und der Medienpädagoge ist inzwischen der Pädagoge, der Kindern und Jugendlichen Medienkompetenz vermitteln darf und soll.

Medienkompetenz in aller Munde

Es vergeht kaum ein Tag, an dem nicht irgendjemand irgendwo das Narrativ der Medienkompetenz wiederholt. Dieses Narrativ beinhaltet auch, wie hier zu lesen:

Medienkompetenz ist in der modernen Welt zur Schlüsselkompetenz geworden.

https://medienkindergarten.wien/medienpaedagogik/infothek/die-modelle-der-medienkompetenz

Wie kann man da als Mutter oder Vater auf die Idee kommen, es könnte verkehrt sein, der 5-jährigen Tochter oder dem 7-jährigen Sohn den Zugang zu den digitalen Medien zu verweigern?

Kinder und Medienkompetenz

Der gesellschaftliche Umgang mit digitalen Medien beinhaltet, zu behaupten, Kinder könnten Medienkompetenz erwerben.

Damit geht vornehmlich einher, folgendes zu können:

  • Medieninhalte nicht einfach unreflektiert aufzunehmen, sondern zu hinterfragen. Den Sinn und Zweck von Medien stets kritisch reflektieren und in Hinblick auf ethische, moralische und soziale Aspekte unter die Lupe nehmen. Die Wirkung, Absichten und Funktionen von Medienträgern und Inhalten analysieren können. 
  • die unterschiedlichen Medien bedienen zu können und einen Einblick in die technischen Grundlagen zu haben.
  • Medienangebote und –Inhalte für die eigenen Zwecke aussuchen und nutzen.
  • Medien als  Kommunikationsmittel zum Ausdruck eigener Ideen einsetzen und sie als Werkzeuge zur kreativen Arbeit bzw. zur Gestaltung eigener Medienprodukte verwenden.
  • Medien sinnvoll in den Alltag integrieren zu können und auch erkennen, wenn die Nutzung nicht notwendig ist (digitale Auszeiten).
https://medienkindergarten.wien/medienpaedagogik/infothek/die-modelle-der-medienkompetenz

Man möchte also 4-jährigen Kindern beibringen, Medieninhalte nicht unreflektiert aufzunehmen.

Im Ernst?

Vierjährige, achtjährige oder zehnjährige Kinder sollen die Wirkung von Medien analysieren können?

Im Ernst?

Ich habe gerade in einem anderen Zusammenhang gehört, dass sich unser Gehirn bis zum 25. Lebensjahr entwickelt. Ist dabei auch vorgesehen, sich vornehmlich in einer 2D-Welt – im Bildschirm – zu ‘bewegen’?

NEIN!

Und schon jetzt hört man, für Kinder gibt es nicht mehr das OFFLINE und das ONLINE. Es ist für sie vielmehr EINS.

Problematischer Medienkonsum heute

Wie soll dann bitte kein problematischer Medienkonsum in den Alltag Einzug halten? Und mit problematisch meine ich nicht (nur), dass die Kinder ihre Hausaufgaben vernachlässigen.

Kinder sind auf der einen Seite zunehmend verleitet, bereits ganz jung mit digitalen Medien konfrontiert zu werden. Dadurch kommen sie auf der anderen Seite immer mehr mit problematischen Inhalten in Berührung. Wer sich dazu schlaumachen möchte, mag folgendes Buch lesen.

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Zuletzt aktualisiert am 18. Dezember 2023 um 0:10 . Ich weise darauf hin, dass sich hier angezeigte Preise inzwischen geändert haben können. Alle Angaben ohne Gewähr.

Medienkonsum ist grundsätzlich problematisch, wenn er nicht altersgemäß stattfindet. Dem entgegen steht der allgegenwärtige Schrei nach einer möglichst frühen Heranführung an die digitalen Medien.

Problematischer Medienkonsum – Fazit

Problematischer Medienkonsum wird oft erst sichtbar und erkennbar, wenn Kinder ihre Pflichten vernachlässigen, also irgendwie, gemessen an normalen Verhalten, auffallen.

Doch tatsächlich ist der Konsum digitaler Medien massivst problematisch. Denn eine klare Trennung von OFFLINE und ONLINE ist eine Kernkompetenz im Umgang mit dem Leben.

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